Ist Vergessenes auch wirklich weg?

Ich bekam dann irgendwann immer mal wieder Migräne (ab ca. 16 Jahre) und habe es in keiner Beziehung lange ausgehalten – oder vielleicht besser: Niemand hielt es mit mir länger als ca. 4 Jahre aus.

Als ich dann doch noch einen Sohn bekam, war ich wohl wieder mit meiner eigenen Kindheit konfrontiert. Als er drei Jahre alt war, kamen immer mehr Erinnerungen zurück, zunächst an die ersten Jahre in der Schule und ich stellte fest, dass während dieser Erinnerungen häufig sich ankündigende Migräneanfälle wieder verschwanden.

In einem Migräneanfall, kam dann als erstes die Erinnerung an die gescheiterte Übergabe zurück, zu der mich meinen Mutter geschleppt hatte. Zuerst tauchte das weiße Haus wieder auf, in dem das stattfand und dann so langsam der Rest. Das ist jetzt ungeführ sieben Jahre her.

Vor 1,5 Jahren bekam ich dann eine sogenannte Angststörung und hatte Panik nie wieder schlafen zu können. Ich dachte, ich müsste das gleiche Schicksal wie mein Vater erleiden. Seitdem bin ich noch mehr auf dem Weg nach innen, weil ich erfahren habe, dass es Gefühle in mir gibt, die mich umbringen können und dass ich an diesen Gefühlen wachsen muß, um sie aushalten zu können, wenn sie denn wieder kommen.

Ich denke, dass ich mich den Rest meines Lebens mit meinem inneren Kind beschäftigen werde, das das alles noch immer nicht verstehen kann.

Dieser Blog soll diesem Kind ein wenig Genugtuung verschaffen, dass es sich nicht mehr so alleine fühlt. Dass es das Gefühl hat, dass ich mich seiner nicht schäme. Ich kann nicht so häufig mit anderen darüber reden, weil das eigentlich immer alle überfordert. Daher habe ich diesen Weg gewählt es in die Welt zu stellen. Natürlich habe ich auch sonst gute Hilfe gefunden und es gibt viele Menschen und auch die Gesellschaft, die mich in meiner Angstdepression nicht hat fallen lasssen, der ich von Herzen dafür dankbar bin.