Brief an Großpapa

Du unerträgliches Scheusal. Du Kleinkopf mit Deiner gespielten Souveränität, mit Deinem Glauben an irgendwelche ungeprüften und ungelebten Hirngespinnste mit denen Du Deine ganze Umgebung tyrannisierst. Du hast Dein Leben nicht gelebt. Das was Du Mut und Kraft nennst ist einfach kindische Dickköpfigkeit und ungezogenes Benehmen. Dein Leiden, was auch immer es ist, ist lächerlich und anmaßend. Weil Du meinst Du bist irgenwie was besonderes. Bist Du aber nicht, sondern ein irrender Mensch wie jeder andere – eigentlich. Nur eben einer derjenigen die unfähig sind und bleiben, sich selbst anzunehmen wie sie sind. Es ist doch nicht schwer, andere, Wehrlose zu versklaven. Nur überflüssig. Das ist der Grund warum die anderen es nicht machen, weil es überflüssig ist und weil niemand etwas davon hat. Nicht das versklavte Kind und auch nicht der Peiniger. Nein, auch Du nicht, jedenfalls nichts außer einem lächerlichen kleinen Orgasmus, den Du in Deiner Erbärmlichkeit auch noch anbeten mußt weil es das einzige ist, was Dich vor Deiner berechtigten Selbstverachtung schützt. Aber es ist doch nun wirklich nichts besonderes, Orgasmen zu haben. Und dass Dein Orgasmus “errungen” wird, in dem andere leiden müssen, macht den damit verbundenen kurzen Rausch doch nicht schöner sondern nur erbärmlicher. Darum macht das sonst (fast) keiner außer Dir. Weil die meisten es schaffen, gleichaltrige Sexpartner zu finden. So einfach. Die haben das nicht nötig. Versehst Du? Das ist kein Zeichen von Schwäche sondern – wenn überhaupt etwas – von Stärke. Du kleingebliebener Erwachsener oder eher noch Du groß gewordenes Kleinkind.

Du machst mir Angst, weil Du alles mit mir machen konntest und die einzige Hoffnung, die das kleine Kind hatte, war, dass es irgendwann groß sein würde und dass sich sich dann vielleicht zeigen würde, dass es das nicht verdient hatte. Die einzige Hoffnung war das große unbekannte Leben, das Du ihm hättest erklären müssen. Aber Du hast ja selbst keine Ahnung, Du schwitzender, stinkender, dicker alter Mann mit Deinem dicken Schwanz, der sich kleine unschuldige Kinder suchen muß, weil Du zu schwach bist und nicht mutig genug es mit Gleichaltrigen zu machen. Du bist der bekotzteste alte Scheißkerl, von dem ich weiß, dass es ihn gibt oder gab. Da hast Du einmal Glück gehabt mit mir, weil meine Mutter aus ihrer Sklaverei keinen Ausweg gefunden hat und mein Vater auch nicht. Du riesiges aufgeblasenes Kleinkind. Du Muttersöhnchen. Du Schwachkopf. Du selbstverliebtes Stück überflüssiges Fleisch. Du miese, miese große übelriechende, schnaufende alte Wamme. Du dämlicher, dämlicher, dämlicher alter Mann.

Das Ding ist, dass man als Erwachsener viel weiter kommen kann, als es Dein Kind gebliebener Dickkopf Dir ermöglicht. Das konnte ich als Kind nicht wissen, und das hast Du ausgenutzt und den kleinen Jungen mit Deinem ganzen Unglück und Deinen ganzen unerfüllten Wünschen überhäuft. Du hast Hilfe da eingefordert, wo ein erwachsener Mann hätte helfen müssen. Ich hoffe so sehr, dass Du einen entsetzlichen Tod hattest. Weil Du mir so viel Angst bereitet hast und der kleine Junge das noch immer nicht vergessen konnte. Weil meine Mutter das ihr ganzes Leben und bis zu ihrem Tod nicht vergessen konnte. Weil Du die große Schwäche und Angst meines Vaters ausgenutzt hast, in Deiner kindlichen Gemeinheit und Eifersucht auf jedes Glück anderer. Du unerträgliches dickes, schweres, viel zu schweres widerliches glitschiges erbärmliches qualliges Kleinkind.

Das Schlimme an Dir ist, dass Du es schon gesehen hast, was das aus den Menschen macht. An meinen Eltern. Und dass Du trotzdem weiter gemacht hast. Obwohl Du wußtest und gesehen hast, dass das ganze System nicht funktioniert. Dass Eltern keine Eltern sein können, wenn sie mechanisch nach Deinen Vorgaben funktionieren sollen. Und wer soll sich um die Kinder kümmern, wenn die Eltern sich nicht mehr um sie kümmern können? Du etwa? Hitler? Die Herrenmenschen? Aber wer kümmer sich um die Herrenmenschen, wenn sie klein sind? Eberhard, der ja durch Deine Schule ging und dann tot war? So bescheuert es ist, dass ich das noch mit Dir, einem erwachsenen, alten Mann klären muß. Wo das doch alle sehen können. Man muß kotzen, kotzen, kotzen und nochmal kotzen.

Du glaubst doch selbst nicht, was Du da als Lehre verkündest. Und weil Du das selbst nicht glaubst kriegst Du immer mehr Angst vor den anderen, dass einer Deine lächerlichen Theorien mitkriegen könnte und Dich endlich mal einer auslacht und Du dann spüren mußt wie dämlich Du bist und dann kindisch lächeln mußt, weil da mal endlich ein “Starker” ist. Ein Starker nach dem Du Dich doch heimlich so sehr sehnst und dem Du dann endlich verfallen darfst. Dann mach es doch endlich mal. Mach es doch, es interessiert doch nicht wirklich jemanden. Aber lass Deine Dir vom Leben zum Schutz befohlenen in Ruhe. Aber Du bist so wie du bist und Du willst Dich nicht ändern und darum bleibst du so kläglich wie Du bist und mußt dann auch so kläglich sterben wie Du bist. Das ist meine Hoffnung: Dass es das Richtige und Wahre im Leben gibt und dass sich dieses Richtige am Ende eines jeden Lebens durchsetzt. Und dass darum das Ende für Dich, der immer vor sich weggelaufen ist und so viele andere ihm zum Schutz befohlene aus Angst vor sich selbst so sehr gequält hat, dass das Ende für Dich entsetzlich sein muß. Dass dieses entsetzliche Ende für ein solches Wesen ewig andauern muß, bis endlich in vielen, vielen tausend Jahren alles gesühnt ist. Das ist meine Hoffnung und so sei es.